10 Juli 2009

Spazzacaldera - Golden Pillar

Vier Tage blieben uns Zeit, um diesem Tropenwetter zu entkommen. Vom Wetter her standen definitiv mal die Südalpen fest, doch vom Allgäu war das Bergell näher als die Dolos. Ausserdem hatte sowohl der Flo als auch ich Lust auf Granit.
Nach einem Sportkletternachmittag bei Sils machten wir uns auf Richtung Albigna: gemütliches Alpinklettern an der Spazzacaldera. Einfach in der Früh mit der Bahn hoch, kurz zum Einstieg gelaufen und die Sonne + Granit genießen.
Die Wahl viel auf den schönen Pfeiler des Golden Pillar, den ich mir schon letzten Sommer von der Nasigoreng ausgespechtet hatte. Zuerst die gemeinsame Einstiegsplatte rauf bis zum ersten Stand. Ab hier zweigt über einen Riss der Golden Pillar rechts weg und hält sich dann immer am Pfeiler.
Flo in der leichteren, dritten Länge. Über den rötliche Pfeiler links oben gehts nauf.
Die Schlüssellänge sah von unten nach verdammt unangenehmen Platten aus. Zwar viele Bolts, aber ganz schön glatt alles. Aber man darf der Makrogestalt nicht zu viel Bedeutung schenken ;-) Wird die Mikrostruktur etwas genauer unter die Lupe genommen, kommen genug Strukturen zum Vorschein, über die man raufschleicht.

So gehts zwei genialen Seillängen schleichend nach oben.
Über die letzten beiden Längen der Nasigoreng erreicht man den Grat. Zwar ist die vorletzte Länge etwas botanisch, die Ausstiegslänge ist dafür noch mal um so besser.
Und während sich die Fiamma-Pilger - ich war ja auch mal dabei ;-) - in Geduld üben, blieb der linke Teil der Spazzacaldera richtig ruhig.
Schnell gings wieder über die Tour runter, so dass wir unseren Nachmittagskaffee in der Sonne ausgiebig geniessen konnten :-)
Facts
Golden Pillar (7a, 250m)
Spazzacaldera, Bergell

Super Riss- und Wandkletterei über einen markanten Pfeiler, die gut abgesichert ist bzw. werden kann.

Material: 60m-HS, mind. 11 Expressen, mittlere Friends für 2. Länge
Topo: Nichts als Granit - Versant Sud
Zustieg über Albigna-Seilbahn der EWZ (18 CHF Berg+Tal)