22 April 2007

Bayerischer Traum / Schüsselkar

Nach dem anfangs etwas öden Waldzustieg durch das Puitbachtal wird man ab dem Gatterl ins Kletterparadies entlassen... ...und kann endlich das Panorama der sonnigen Südwände der Schüsselkar geniessen!
Der Bayerische Traum war vor einigen Jahren meine erste Tour hier oben. Trotzdem kann man die Tour ruhig des öfterne klettern, bietet sie doch einige richtig gute Längen.
Andi klettert die dritte Plattenlänge nach, welche den früheren Pendelquergang vermeidet.
Danach kommt einer der bekanntesten Längen der ganzen Südwand - die Piazschuppe. Hier muss noch komplett selber abgesichert werden und etwas dick werden die Arme spätestens am Eck ;-)

Die folgende Länge vor der Schlüsselpassage wartet mit einigen interessanten Stellen. An diesem Stand können die dicken Friends hängengelassen werden, wenn man eh wieder über die Tour abseilen will - aber besser nicht an dem vorherigen Stand, der zum Abseilen etwas ab vom Schuss ist...
Gleich vom Stand weg führt ein Quergangs-Boulder ins leichtere Gelände - es löst sich wider dem ersten Eindruck doch recht gut auf. Zur Not stecken genug BH zum melken.
OK, abgeseilt wird auch über die Tour, aber nicht dieses Foto von der Abseilpiste über die Knapp-Köchler - aber die Wandflucht links der Tour ist immer wieder faszinierend.

Facts
Bayerischer Traum (8, 250m)
Schüsselkar / Wettersteingebirge

Einer der klassischen Südwandklettereien der Schüsselkar-Südwand, bei der so alles geboten ist. Die Absicherung ist ziemlich gut, lediglich die Piazschuppe muss selber mit großen Friends abgesichert werden. Diese können beim Abseilen wieder am Stand vor der Schlüssellänge abgeholt werden. Oben entweder weiter zum Gipfel oder vorher über die Tour abseilen.

Topo: Wetterstein Süd, Panico Verlag

15 April 2007

Um die Pforzheimer Hütte (Stubai)

Mit Schwester und Schwager gings zum Skitourenabschluß (?) mal wieder auf die Pforzheimer Hütte. Nachdem wir noch am Freitag Abend aufgestiegen sind, wollten wir am Samstag zum Gleirscher Fernerkogel.
Langsam gewinnt man bei dem Aufstieg an Höhe, ...... bevor es zum Ende hin doch noch steil wird. Hier schon wieder bei der Abfahrt.
Allein gings nochmal rauf zur Grubenwand - es lockte die Abfahrt direkt vom Gipfel: meine Spur ist die direkt runter ;-)




Nach der Tour die wohlverdiente Belohnung: Bier und Liegestuhl mit Sonnengarantie!









Am nächsten Tag gings von Süden auf den Zwieselbacher Rosskogel. Dadurch konnten wir uns das langweilige Tal raus von der Pforzheimer Hütte sparen.
Blick zurück zur Grubenwand und zum Samerschlag.
Der Gipfel des Zwieselbachers - hinten locken schon wieder die Südwände des Schüsselkar...
Teilweise fanden wir sogar noch unverspurte Hänge und es ging noch raus bis zum Parkplatz - auch wenn der Schnee teilweise schon recht mager wurde...
Warten auf das "Taxi" nach München...

Facts
Pforzheimer Hütte
Gleirscher Fernerkogel [890hm]
Vord. Grubenwand [800hm]
Sellrain - Stubai
Führer: Skitour im Sellrain (Rother)
Tourenbeschreibung Zwieselbacher

01 April 2007

Aig. du Pélerins: Rébuffat-Terray / Mt. Blanc du Tacul: Supercouloir (Chamonix)

Unser Chamonixtrip mit Flo und Arne gestaltete sich schon bei der Anreise schwierig: leckende Benzinleitung mit der Folge eines rauchenden Autos. Dank TCS konnte dieses Problem gelöst werden. Noch vor dem Schlechtwetter konnten wir uns im Gabarrou- und Moudica-Noury-Couloir am Tacul einklettern und aklimatisieren.
Zwei Tage später kündigte sich am Abend bereits das nächste Hochdruckgebiet an:
Um den Neuschnee noch etwas Zeit zu lassen, sich in der Schattenseite zu setzen, gings erstmal auf Skitour bei Sonne und Powder :-]
Vom Col du Montet aus geht die Tour über das Col de l'Encrenaz zum Col de Beugeant, von dem es nach Bérard runter geht - ein paar Impressionen:




Gerade noch rechtzeitig erwischten wir die letzte Seilbahn zur Aig. du Midi und schlugen auf der Mittelstation unser Lager auf. Wenn nichts mehr los ist, kann man endlich die Abendsonne voll genießen - während vier schwedische Jungs sich für den Mt. Blanc rüsteten - by fear means mit Zelt, Essen für eine Woche, Benzin, riesigen Rucksäcken und Schneeschuhen...

Am nächsten Morgen spurten wir zum Einstieg der Rébuffat-Terray an den Aig. du Pélerins. Zwar waren die Bedingungen nicht wirklich gut, aber wir wollten mal unser Glück versuchen. Nach einem schwierigen Bergschrund und kurzer Felskletterei gings flott über die ersten Schneefelder bis zu den ersten schwierigen Seillängen.
Angeblich zwei Seillängen im Eis: stattdessen wurden uns zwei geniale Mixedseillängen serviert.

Ein letztes Schneefeld, bevor es wieder zur Sache ging: interessantes Mixedgelände, welches sich meistens gut klettern lies.
Alle Stände - und ein paar mehr - befanden sich in der Tour, die Absicherung erfolgte bei uns ausschließlich im Fels. Die Eisschrauben hätten wir uns sparen können...
Vor den letzten drei Seillängen seilten wir wieder ab, da wir noch die letzte Bahn erreichen wollten, da es am nächsten Tag noch zum Supercouloir gehen sollte. Leider - aber so gibts noch einen guten Grund zu dieser herrlichen Tour wiederzukommen ;-)
Auf der Aig. du Midi erwartete uns nach dem üblichen Trubel wieder ein warmer und ruhiger Abend:


Immerhin als dritte Seilschaft stiegen wir an dem Tag ins Supercouloir ein. Während sich eine Seilschaft den Direkteinstieg vornahm, stiegen wir hinter einer spanischen Seilschaft über den Gervasutti-Pfeiler ein.
Aufgrund von taktischen Problemen der Spanier hatten wir nun die Poleposition im Supercouloir - beste Vorraussetzungen für ein ungetrübtes Vergnügen.
Die letzte Seillänge bietet das meiste Eisvergnügen: eine lange, steile "Verschneidung" zwischen Fels und Eis lies das Eisklettererherz höher schlagen :-)

Leider hatten wir nicht genug Material und Infos für den Weiterweg auf den Gipfel dabei, da wir doch ziemlich gut in der Zeit lagen. So seilten wir durch die Massen unter uns ab - wie am Marienplatz, wenn man sich gegen den Strom bewegt...
Nochmal eine Nacht auf der Aig. du Midi, ehe es in der Früh wieder runter ging.

Facts
Aig. du Pélerins: Rebuffat-Terrain, V.5+.M, 500m
Mt. Blanc du Tacul: Supercouloir, IV.5,5c, 500m
Führer: Neige, Glace et Mixte (F. Damilano)