27 Dezember 2006

Jubiläumsgrat (Wetterstein)

Eigentlich wollt ich mit Martini zu den Renkfällen, aber da das Wetter und die Schneelage zu einer Winterkletterei einluden, machten wir uns mal an den Jubiläumsgrat - vom Sommer bekannt, im Winter neu...

Ziel war die ganze Aktion ohne Benützung von Liften - wohl eher die Seltenheit auf dieser Tour. So gings über die Skipiste und der Ferrata auf die Alpspitze.Blick auf unser morgiges Zeil: Jubelgrat mit Zugspitze.
Durch die gute Spur kamen wir auch ganz gut voran und holten auch noch ein paar Liftfahrer ein :-)

Durch die hier teilweise vorhandenen Drahtseile bleiben unsere Sicherungen bislang im Rucksack.
Die Biwakschachtel: am Abend wurds mit 8 Leuten noch kuschelig eng.
Deshalb gings am nächsten Tag recht früh und ohne großem Frühstück gleich los - wir wollten's bei einer sonnigen Pause nachholen...
... die allerdings erst kurz vor der Zugspitze stattfand...
Hindurch durch die Skimassen und wieder ab ins Gebirge. Nun stand uns ein langer Abstieg über die Wiener-Neustätter hinab nach Ehrwald bevor.

Facts
Jubiläumsgrat, max. III (2700hm)
Wetterstein
Drahtseile sind an allen schwierigen Stellen vorhanden, sonst eher leichte Kletterei, vor allem im Winter mit Schnee teils angenehmer als im Sommer.

03 Dezember 2006

Schüsselkar: Skywalkers (Wetterstein)

Tag 2 an diesem genialem Dezemberwochenende: Dirk und ich wollten mal die Tour Skywalkers vom Robl Matthias anschauen - und ausserdem ist der Zustieg nicht ganz so weit :-)
Zuerst gehts über richtig schöne Platten los, eh das leichtere und etwas brüchigere Zwischenstück kommt.Nach einer recht plattigen Seillänge wirds endlich wieder steiler.Die Schlüsselseillänge: angeblich 8-, wohl eher schwerer. Sah auch etwas nach einem Griffausbruch aus?!? Aber bei der Absicherung durch die Bolts fehlt sich nix.Als sich die Wolken vor die Sonne geschoben hat, wurds gleich deutlich kühler......aber Dirk immer cool im T-Shirt. Hilft auch nix, denn der Pulli liegt am Einstieg.Abendstimmung über der Arnspitzgruppe.
Facts
Skywalkers
Söllerkopf - Wettersteingebirge
Tourenbeschreibung

02 Dezember 2006

Schüsselkar: Hexentanz der Nerven (Wetterstein)

Dezember 2006 - eine tiefwinterlich verschneite Schüsselkarsüdwand erwartet uns über dem Puitbachtal. Perfekte Bedingungen für einen Hexentanz mit dem Dirk...OK, Schnee gabs nur beim Zustieg. Der Rest der Wand war schön trocken und perfekt temperiert. Die erste Seillänge war zwar etwas staubig, doch super zum klettern.Der Fels hier ist mal wieder perfekt und die Plattenstelle in der 2. Seillänge löst sich auch gut auf. Bislang steckten sogar ein paar Normalhaken.Nun kam die erste spannendere Seillänge - mit einer etwas feuchten Passage. Es wartet ein schön griffiger Überhang (Chinamauer lässt grüßen) gefolgt von einer Rissspur mit immer wieder guten Löchern.Nun kommen die beiden Schlüssellängen: zuerst ein etwas seichter Riß, gefolgt von einer Wandstelle, einem Riß und einer Platte - also es wird alles geboten :-)In der benachbarten Tour herrschte ebenfalls reger Andrang...Ein langer Quergang führt zum Bayerischen Traum......über den wir im Abendlicht abseilten.Vom Anspruch find ich die Tour vergleichbar wie die Locker vom Hocker, nur ist die Kletterei etwas leichter. Da die erste und dritte Seillänge oftmals feucht sind, finden sich meist im Herbst die besten Verhältnisse.

Facts
Hexentanz der Nerven [7, 200m]
Schüsselkar - Wetterstein
Führer: Panico Wetterstein Süd

02 November 2006

Aig. du Chardonnet: Bettembourg (Chamonix)

Nach der Sommerpause meldeten sich mal wieder die Eisgeräte und so gings an einem verlängerten Herbstwochenende mit'm Flo nach Chamonix. Im Mondlicht stiegen wir am Abend rauf zur Albert1er.Ziel war für den nächsten Tag die Bettembourg an der Aig. du Chardonnet - erstmal wieder ein Gefühl für die ganze Materie bekommen.
Nach ein paar kurzen Mixedpassagen gelangt man in den großen Eisschlauch in der Mitte der Tour. Wäre es nicht so bitterkalt gewesen, wär's noch besser ;-)
Statt über ein Schneefeld zum Normalweg zu queren entschieden wir uns noch für ein paar Mixedseillängen, die uns fast bis auf den Gipfel führten.
Herbstpanorama vom Mt. Blanc ins Wallis - vor allem endlich die wärmende Sonne!

Der Abstieg über den Normalweg führt zuerst über einen schönen Grat...
... und über eine Firnflanke gelangt man zu ein paar Abseilstellen. Danach gehts gemütlich über den Gletscher zurück zur Hütte.
Der etwas kurz anmutende Eisschlauch im rechten Wandbereich ist die Bettembourg...

Flo wieder an der Hütte: durch das zusätzliche Paar Socken hat er sich zwei himmelblaue Nägel eingefangen. Da wir nicht sicher waren, ob diese nur geprellt oder auch leicht angefroren waren wählten wir die Heli alternative um ins Tal zu gelangen - nicht ohne davor beinahe den Winterraum abzufackeln, nachdem einer der Franzosen für einen Tee meinen Benziner ausleihen wollte, aber das Vorheizen vergessen hat...
Herbst am Col du Montet...


Facts
Aig. du Chardonnet: Bettembourg, III.4.M, 500m
Führer: Neige, Glace et Mixte (F. Damilano)

01 Oktober 2006

Hochkönig: Gloria Patri

Endlich lag der nervigen Zustieg zur Hochkönig-Südwand hinter uns, da fängts auch schon leicht an zu tröpfeln. Solls das wieder gewesen sein? Der Start ist eh immer feucht, und so steigen wir trotzdem mal ein - der Wetterbericht war ja nicht so schlecht! Und siehe da, beim Abzweig der Gloria Patri lichten sich bereits die Wolken, so daß der Andi den Stand in der Sonne beziehen kann.Nach einem Riß steht man unvermittelt auf einer Platte. Nun Augen zu und durch. Zwar ist es nie besonders schwer, die Absicherungen sind eher zur moralischen Unterstützung da...Danach gehts etwas entspannter weiter: Wasserrillen die zu einer leichteren Seillänge führen. Inzwischen kam auch wieder der Nebel von unten...Nun folgte mal wieder eine Seillänge, in der ich zumindest in der glücklichen Lage war, sichern zu dürfen :-) - seichte Wasserrillen und ein zweifelhafter Weiterweg...Doch als ich wieder an der Reihe war, wurds nicht besser: zur Abwechslung eine Wasserrille, die sich zwar gut klettern lies, jegliches Metall ausspuckte.Nun kam der obere Teil: zuerst zwei flachere Seillängen, dann ein netter, etwas leicht splittriger Quergang - damit es dem Nachsteiger nicht zu langweilig wird.
Langsam macht sich die Höhenlage mit dem Nebel bemerkbar und so freut man sich doch sehr auf eine warme Suppe auf dem Matrashaus......ehe es nach Süden im Birgkar durch wunderbar schottriges und steiles Gelände zurück geht.Die Tour führt etwa durch die Mitte der V-förmigen Risse.Facts
Gloria Patri [6, 600hm]
Hochkönig
Führer: Panico Hochkönig

03 September 2006

Fleischbank: Memory

Basti und ich waren voll motiviert auf eine längere, alpine Sportkletterei - nur spielte das Wetter mal wieder nicht mit. Trotz der angekündigten Regenschauer machten wir uns auf den Weg zur Fleischbank. Ziel war die Memory: steil und schwer - mit der Option zum Abseilen.

Basti in der ersten Länge (7+) - gleich schon mal nass...Fast Optimal aufgewärmt gehts in der zweiten Länge (8+) gleich mal zur Sache - aber trocken.Nach der dritten, gemütlicheren Länge (6+) kommt die erste 9-: technisch und richtig guter Fels. Bisher liefs optimal - aber nun kommen die beiden schwersten Längen.In der ersten 9er-Länge haben wir nun beide unsere Mühen: teils unübersichtlich und tricky. Hier kreuzt auch die Noichl-Werner und lockt mit richtig miesem Material... Und während in der Steinernen Rinne bereits die ersten Regenschirme zum Einsatz kommen, bleibts bei uns noch trocken - nur lausig kalt.Die zweite 9er-Länge bietet von allem etwas: kurzer Überhang, trickreiche Wandkletterei und ein fummeliger Quergang am Ende.Jetzt währe der Weg nach oben frei, wie es immer so schön heißt. Nur ist der Weiterweg im geneigteren Gelände nun ziemlich feucht, so daß wir uns für's Abseilen entscheiden. Insgeheim auch ganz froh - unsere Arme sind ganz schön leer :-)

Facts
Memory [9, 340m]
Fleischbank - Wilder Kaiser
Führer: Panico Wilder(er) Kaiser