26 Oktober 2008

Ceüse

"Was wollts Ihr Ende Oktober in Ceüse? Da ist doch tiefster Winter!" - so oder ähnlich waren die Reaktionen meiner Ceüse-Kenner. Doch da der Wetterbericht für die Woche nicht so schlecht war, wollten wirs wissen - schließlich kann man bei uns im Winter auch an den Südwänden klettern...Und der erste Eindruck war spitze: herrliche, südfranzösische Herbstlandschaft; kaum Kletterer unterwegs, sowohl am Camping als auch am Fels und dann noch klettern in der Sonne ohne Hitzeschlag wie im Sommer.
Allerdings wenn mal doch die Wolken kamen, wars gleich eine ganze Ecke kühler. Egal, Daunenjackerl beim Sichern und ein Pulli beim klettern und schon passts wieder und keine kleine Griffe schmiern :-)

Ganz allein in und um die Berlin (7c+) - eine wahnsinns Wand und Tour!!!

Während es im Sektor Berlin eher nur leicht überhängend mit kleinen Leisten zu geht, nimmt die Wandneigung und Griffgröße im Cascade teils deutlich zu.
Und zur Einstimmung ein paar Szenen aus dem Klassiker Mirage (8a - nach der Verlängerung):


In der Tour dürfen die nächsten schwereren vier Meter zum neuen Stand in einem durchgeklettert werden. Gehen hier die Finger auf (kommt nach 30m schon mal vor...), kassiert man die ein oder anderen Flugmeter ;-)

Abschied vom Cascade, Abschied von Ceüse - zu schnell gehts wieder nach Hause...



Facts - ein paar Infos für die nicht Lokals
Die Lobgesänge über dieses Gebiet lass ich mal sein - jeder der sich dorthin auf den Weg macht wird wohl wissen, was ihn erwartet!

Camping - der hat im Herbst meist noch in den Allerheiligen-Ferien offen, danach noch so lange, bis es Schnee gibt. Preise liegen derzeit bei 4,90€ / Person.

Wenn es sonnig ist, spricht für das Klettern in Ceüse im späten Herbst nichts dagegen. Im Gegenteil, endlich kann man mal dort in der Sonne klettern!

Für die "Ruhetage" bietet sich das MTB für die super Trails an. Entweder mal kurz auf den Petit Ceüse, oder bisserl länger auf den Pic du Ceüse. Vom Camping kann man zuerst über die Forststraße und dann über einen Wanderweg aufs Hochplateau fahren und dann weiter bis auf den Gipfel. Der anschließende Trail am Cascade vorbei und über den "Normalweg" zurück zum Camping bietet einige spannende Passagen...

Fürs Essen muß man einfach nach Gap fahren, doch auch im Herbst bekommt man am Camping seine Baguettes und ein paar Grund-Nahrungsmittel.