Moulin Rouge - Rotwand
Viel Überredungskünste benötigte es nicht, um den Tom von meinem Vorschlag, der "Moulin Rouge" an der Rotwand, zu überzeugen. Von den beiden Christoph Hainz und Oswald Celva wurde diese Tour 2002 nur mit Normalhackl eröffnet, bei dem wohl tonnenweise Schuppen und Pfeiler ins Tal verfrachtet wurden. Aber inzwischen ist die Tour recht gut ausgeräumt - doch beeindruckend bleibt eine Begehung auf jeden Fall!
Die meiste Zeit des Aufstieges tappten wir im Nebel rum. Erst unter der Wand bekamen wir diese zum erstenmal zu Gesicht.
Tom startet in die erste Länge. Hier täuscht der Eindruck mal nicht - die Rotwand steht nicht gerade für bombenfesten Fels ;-) Aber inzwischen ist die Tour recht gut ausgeputzt...
Tom in der ersten schweren Länge. Die Kletterei erinnerte mich stark an die "Ötzi trifft Yeti", nur nicht ganz so fest.
Danach gehts gleich mal in die Schlüssellänge. Zwar stecken nur Normalhackl, diese aber in einer angemessenen Menge - zumindest in den schweren Längen.
Innerhalb von wenigen Minuten verschwand der Nebel wieder und wir konnten die ersten Sonnenstrahlen genießen - und sogar den Fels: ist er grau, wird er sogar richtig gut.
Ein typischer Stand: drei bis vier Hackl - meist befindet sich zudem der Sichernde im hängenden Zustand...
Noch eine letzte schwere Länge...
...danch gings in zwei leichten Längen dem Ausstieg entgegen - auch wenn der ein oder andere Griff den entgegengesetzten Weg antraten.
Am Ausstieg gabs die typische 90°-Wende: flache Wiese statt felsige Vertikale.
Ob abgestiegen oder abgeseilt wird, ist wohl geschmackssache. Fürs abseilen sorgen einige schräge Seillängen für Abwechslung - ebenso die damit verbundenen Pendler...
Während dem Abendessen entgleidete sich die Rotwand wieder und zeigte sich im herrlichen Abendrot: der Rosengarten - König Laurins Reich...
Die Moulin Rouge verläuft im Bereich der Bildmitte zwischen der Dibona und der Buhl.
Rotwand, Rosengartengruppe - Dolomiten
Steile und beeindruckende Kletterei durch die schöne Westwand der Rotwand. Die Tour beinhaltet alles für einen tollen Tag: splittriger Fels, Absicherung nur durch Normalhackl und recht anhaltende Schwierigkeiten. Was will man mehr...?
Topo gibts auf der Homepage vom Christoph Hainz
Material: 60m-Halbseile, 16 Expressen, kleine + mittlere Friends
Abstieg: Entweder über den Normalweg (leichter Klettersteig) oder über die Tour abseilen.