13 März 2010

Haffroute (Aggenstein)

Anfang der Woche trudelte eine Email vom Stef ein, ob ich mal Lust auf den Aggenstein hätte. Allgäuer Spezialitäten. Neugierig von den früheren Berichten sagte ich zu und so gings am WE mit der Breitenbergbahn hoch zum Aggenstein. Sehr relaxed der Zustieg. Ab Bahn-Top steuerten wir in 30 min zum Einstieg der Haffroute.
Über eine erste, plattige Felsstelle gehts über Steilgras auf ein Bandl. Ursprünglich gings hier wohl links über Eis hoch. Aufgrund des Eismangels arbeitete sich Stef eine rechte Felsvariante entlang ein paar alten Hakl hoch.
Nach einer kurzen Einweisung an die hier typischen Kletter- und Sicherungsmethodiken was das Gras betrifft, gings auch für mich los. So finden neben Friends und Keilen auch die guten alten Snargs und schlechte, alte Hauen ihren Einsatz wieder. Die werden einfach in die Graspolster geschlagen. Die Hauen geben dann sogar singende Melodien von sich, wie ein schöner Haken beim Setzen... Aja, wieder was gelernt ;-) Fehlt nur noch die Zertifizierung durch die Sicherheitsforschung.
Nach einer weiteren Eisschraube stand dann Wühlen auf dem Programm. Grundlos. Tief. Demotivierend. Auch dies findet ein Ende...
Stef darf dann wieder richtig klettern. Graspolster mit dem allgäuer Siegel.
Und die Spindrift gibts von oben ebenfalls ausreichend. Da Es kommt fast ein Feeling von Chamonix auf beim klettern ;-)
Vor uns erscheint eine wunderbare Graslinie durch die Wand. Nix wie hin und hoch. Lässt sich fast so schön klettern wie der gepresste Schnee in den hochalpinen Couloirs...
Allerdings wartete am Ende natürlich wieder eine grandiose Wühleinheit zur und durch die Gipfelwächte...

Vom Ausstieg kann dann gleich über den oberen Teil der Haffroute und dem unteren Teil des Schottengullys abgeseilt werden und so standen wir bald wieder an den Rucksäcken und beim warmen Tee.
Hier noch der ungefähre Verlauf der Haffroute.

Facts
Haffroute mit Einstiegsvariante (M6, WI bzw. WG* 3/4, 260m)
Aggenstein, Tannheimer Berge

*WG = WhiteGras ;-)

Die Haffroute bietet einen guten Cocktail aus einem Fels, Eis, Schnee und Grasgemisch und daher nix für Biologen. Zwar wurde die Tour einst saniert, die Bolts sind aber so angebracht, dass man sie eh nicht findet. Nur hin und wieder stößt man auf solche bzw. auf Hakl. Immerhin kann gut über gebohrte Stände abgeseilt werden.

Material: 60m-HS, 1-2 Snargs, 2 Spektre bzw. alte Hauen, 1-2 kurze Schrauben, paar Hakl, C3 #2, C4 # .4 - 2

Wie gut's dem Stef an dem Tag gefallen hat, kann hier lesenswerter weise nachgelesen werden.

Einen weiteren, ausführlichen Bericht vom Alban gibt's ebenfalls auf Rocksports

Topo: Panico - Eisklettern zwischen Bregenz und Garmisch