17 April 2010

Watze (Ötztaler Kaunergrat)

Unser ursprünglicher Plan - wie so oft - in das Mekka der alpinen Eisklettereien zu pilgern schrumpfte gen Wochenende immer mehr: Wetter und Arbeit vereitelten unsere Pläne. Aber bei uns ist's ja auch schön :-) Also ab in Pitztal zur Watze.
Ursprünglich wollten wir uns mit'm Edi und Arne am Parkplatz treffen - von denen fehlte jedoch jede Spur. Nach einer guten Stunde kam der Anruf von den Zweien...
Langsam rissen die Wolken auch immer mehr auf. Wird's doch noch sonnig!?!
Heiss gehts her am mittleren Gletscherkessel des Eiswegs. Aber super Ambiente und bis auf drei weiteren Tirolern war bislang niemand zu sehen.
Auf das obere Becken gehts linkerhand durch eine Rinne ohne größere Schwierigkeiten. Nur merken wir entweder die Höhe oder unseren Schnellstart. Irgendwas hakte da im Antrieb... ;-)
Mit den Skiern noch hoch bis zum Anfang des Felsgrates. Der Fels lies sich prima Klettern. Nervig waren eigentlich nur die Schneeverhältnisse, wenn man mal wieder im aufgebauten Schnee versank.
Jetzt lichteten sich wirklich fast überall die Wolken. Eigentlich scheint doch eh immer die Sonne. Höchstens, wenn der Berg zu niedrig ist ;-)
Laut Gipfelbuch waren wir heut sogar die Ersten in diesem Jahr hier oben!?! Gibt's des? Leider hielts uns der frische Wind nicht besonders lang hier oben. Beim Abstieg trafen wir noch neben den drei Tirolern Edi und Arne... - die wollten in der Früh nur nicht spuren ;-)
Sonnen- und Aufwärmpause bei der Abfahrt...

Jetzt noch Klettern? Es viel schwer, sich nach einem Bierchen, Brotzeit, Cappo, ... von diesem sonnigen Plätzchen zu trennen...
Dabei wurde viel gegrübelt über den nächsten Tag. Die Wahl viel auf die Sexi-Gerti und die Hochvernagtspitze. Etwas schneller wich dann am Sonntag die Sonne - quasi noch vor Sonnenaufgang... Aber so schlecht, als dass man hätte umdrehen müssen, wars dann doch nicht. So kamen wir in den Genuß zweier schöner und ganz einsamer Gipfel. Mmmh, Panorama war halt etwas beschränkt...

Facts
Watze [2000hm]
Ötztaler, Kaunergrat

Geniale Tour aus dem Pitztal über den berüchtigten Eisweg (max. 40-45°), welcher aber im Winter eine tolle Skitour abgibt. Geschmückt wird das Ganze noch von einem schönen Felsgrat (Stellen II).
Bin ja nicht so der Fan von Superlativen, aber ein Highlight des Skitourenwinters wird der Berg bestimmt :-)

Beim Eisweg hatte ich immer in Erinnerung, ihn direkt von Unten anzugehen. Allerdings läuft man hier recht lang unter netten Seracs rum - muss nicht sein. Also noch mal auf der Karte geschaut und man kommt von der linken Seite unschwierig direkt auf das mittlere Gletscherbecken.
Am Gipfelgrat zuerst leicht links, dann bald nach rechts über plattigeren Fels auf die Ostseite und den Grataufschwung rechts umgangen... Aber eigentlich ergibt sich's auch von selbst.

Sexegertenspitze, Hochvernagtspitze [1900hm + viele, viele km]
ab Mittelberg zum Taschachhaus und weiter Richtung Ursprungsattel. Vorher rechts abgebogen und zwischen den Brüchen in das Joch zwischen den beiden Gipfeln. Südl. Sexegertenspitze ist eigentlich nur ein Schneekegel, auf die Hochvernagtspitze darf noch ca. 150hm geschottert, äh geklettert werden.
Bei Sicht bestimmt genial.