06 April 2009

Brenta: Cima Sella, Cima Mandron

Das war wohl mal wieder einer dieser typischen Wetterberichte, welcher mehr nach dem Ostertourismus als nach den meteologischen Bedingungen herausgegeben wurde: schaut so ein sonniges Wetter aus?
Aus diesem Grund wollten wir nicht so weit für die Skitouren in die Brenta fahren. Aber egal, wenn wir schon mal da sind können wir jetzt auch trotz Regen auf die Rif. Tuckett gehen.
Und siehe da: es reisst doch noch auf!
Schon lange schlummert in meinen Ordnern ein Artikel aus dem Alpin über eine spannende Skidurchquerung der Brenta. In einer etwas abgewandelten Form wollten wir diese nun mal versuchen.
Wäre in dem Winterraum des Rif. Tuckett noch ein Ofen wäre er richtig gut - so war er dafür recht cool... - aber gut!
Am nächsten Morgen war von den ganzen Wolken keine Spur mehr und so begrüßt uns die Adamello-Presanella-Gruppe in der Morgensonne.
Unsere Runde wollten wir erstmal mit leichtem Gepäck auf einer Rundtour beginnen. Nach einer kurzen Abfahrt gings von Westen bzw. Norden zur Cima Grosté...
...bzw. auf den östlichen Pass, der hier im Bild zu sehen ist.
Gerade im Winter tauchen die Dolomiten bzw. die Brenta in ein faszinier

Nach einer kurzen Abfahrt nach Süden erreicht man die Bocch. dei Camosci.
Von hier aus geht es über eine steile Rinne nach Westen bis zum P. 2444 hinab.
Eingetaucht in ein gigantisches Tal geht es über den Vedr. di Vallesinella...
...rauf zur Cima Sella.
Nach der kurzen Querung des Hochplateaus kann man an dem steilen Gipfelhang seine Spitzkehrentechnik gut prüfen.

Nun steht nur noch die Abfahrt zum Rif. Tuckett an. Hierzu nimmt man das markante Kar nördl. des Castelletto superiore entlang des Sent. Dallagiacoma.
Bevor es am nächsten Tag nun zum Rif. Brentei rübergegangen wäre, wollten wir der Cima Mandron noch einen Besuch abstatten. Alternativ ist natürlich das klassische Ziel die Cima Brenta, aber hier sah der obere Teil eher nach abklettern als abfahren aus, weshalb wir uns für diese Alternative entschieden.
Zwar nicht so bekannt und rumreich, doch der Aufstieg über das markante NW-Kar hat auch seine Reize und verspricht eine super Abfahrt.


Die letzten Meter gehts dann zu Fuß auf den Gipfel, der doch steiler wurde als die Karte vermuten lässt.
Hier wollten wir dann am nächsten Tag rum: um die Cima Tosa.

Wieder am Rif. Tuckett angekommen, gings erstmal wieder ans Rucksack packen. Nach unserer Beschreibung sollte es entlang dem Gattera Bogani (318) rüber zum Rif. Brentei gehen. Nur hatten wir einige Orientierungsschwierigkeiten, um in den Latschen- und Felsstufen die richtige Abzweigung zu finden...

So einladend das Panorama auf die Cima Tosa war, so bedrückend war der Abbruch vor unseren Skispitzen: die Fels- und Latschenstufe abklettern. Aber wo? Und dann der Weiterweg? Von diesen in der Karte so harmlos wirkenden Geländekanten erwarten uns noch mind. zwei weitere...
Nun ja, schliesslich resignierten wir dann doch und traten den Rückweg an. Wenigstens begrüßte uns das Rif. Vallesinella diesmal mit Sonne! Schade eigentlich, denn der nächste Tag um die Cima Tosa sah noch mal richtig gut aus...
Auch wenn das Wetter nun am Nachmittag nicht mehr so richtig einladend war, schmiedeten wir die nächsten Pläne, um als Ersatz für die abgebrochene Durchquerung am nächsten Tag auf die Cima Presanella zu gehen...


Facts
Skitouren um das Rif. Tuckett
Von Madonna di Campiglio bzw. vom Vivao Brenta über das Rif. Vallesinella auf den Winterraum des Rif. Tuckett (offen,sauber, mit Decken, kein Ofen bzw. Kochmöglichkeit)

Cima Grosté - Cima Sella (~1250hm)
Rif. Tuckett -> Abfahrt nach Norden bis ca. 2100m -> Aufstieg zur östl. Scharte (~2850m) der Cima Grosté über den kleinen Gletscher -> Abfahrt über Bocch. dei Camosci ins westl. Kar bis P. 2444 -> Aufstieg über den Vedr. di Vallesinella zur Cima Sella -> Abfahrt Rif. Tuckett (Karte: grüne Tour)

Cima Mandron (800hm)
Rif. Tuckett -> Nord-Westkar mit Vedr. di Brenta sup. -> Cima Mandron (3033m) -> Abfahrt wie Aufstieg (Karte: blaue Tour)

Cima Brenta (900hm)
Rif. Tuckett -> Vedr. di Brenta inf. -> Nordrinne -> Cima Brenta (Karte: gelbe Tour)
Var: es kann auch über einen schmalen, kombinierten Grat zur Cima Mandron als leichtere Abfahrtsvariante gequert werden


Cima Roma (+300hm)
nach der Cima Grosté kann noch zur Cima Roma gequert bzw. nach dem Gipfel zurück nach Norden abgefahren werde (entlang Sommerweg)

Karte: AV-Karte Brentagruppe (Nr. 51)