16 März 2008

Ligurien: Finale, Val Pennavaire

Ziel für die Woche wären mit dem Martini diverse heroische Nordwände und Couloirs in Chamonix gewesen. Der Meinung war mal wieder nicht das Wetter. Und bevor wir uns dort frustrierten, machten wir es wie die Zugvögel und ab gings über die Alpen in den sonnigen Süden - denkste... Trotz sonniger Vorhersagen klopften die feuchten Sonnenstrahlen ans Zelt. Zusammen mit Daniel, der aus Boux in Tessin radelte und hier Zwischenstopp machte motivierten wir uns erstmal in der Bar Centrale bei einem Cappo.Der Sektor Fenia o Anfiteatro lies zumindest teilweise trockenes Klettern bei Regen zu - wobei sich der Sichernde oft etwas einfallen lassen mußte - herrlich...

Endlich, zwei Tage später kein trübes Wolkenmeer beim Blick aus dem Zelt - Sonne!!! Kurz geblättert im Führer nach einer sonnigen Wand: Falesia del Silenzio / Rian Cornei. Vorwiegend steilere Lockkletterei an einer genialen sonnigen Wand hoch über dem Tal. So stellten wir es uns vor. Und die Sachen konnten auch endlich mal wieder trocknen:



Zwischendurch erläuterte Martini uns diverse Passagen...
Hier ist alles geboten: links eher plattigere oder senkrechte Touren, ein steiler zentraler Teil und rechts leicht überhägende Touren - alles zwische 6a und 7c.


Am nächsten Tag zog es uns zum Rocca di Corno. Natürlich durfte eine vollwertige Kost nicht fehlen:
Ein Muß ist dort im westlichen Sektor die Tour "Rombo di vento" - 40 eindrucksvolle und steile Meter und "nur" 6c:

Daniel machte sich nun weiter auf den Weg ins Tessin. Wir legten mal einen gemütlicheren Tag ein, kletterten am Pic Pianarella die klassisch "Grimonett" (6b, 250m) und widmeten uns am Nachmittag der eisigen Materie.
Nun wollten wir noch das uns heiß empfohlenen Val Pennavaire testen, welches ca. 30km westlich von Finale lag. Vor allem ist es mal eine Abwechslung zu den Löchern von Finale, mit denen man auf die Dauer als Nicht-Franke etwas zu kämpfen hat :-)
Etwas enttäuschend war zwar hier die Variable "Wetter", die Klettermöglichkeiten und Qualitäten derer waren der Wahnsinn!
Hier ein Bild der Wand "Red Up" im oberen Tal. Sinterkletterei vom Feinsten - aber erst ab 7a - 8b. Die rechten Touren hingegen bieten Wandkletterei zwischen 5c - 6c - also für jeden etwas.
Noch ein paar Empfehlungen von den getesteten Sektoren im Val Pennavaire:

  • Terminal: wohl die größte Wand im Tal, Touren zwischen 5b - 8a und viele 20-30m lang, ein Muß
  • Colosseo: steile Wand deren Kletterei im Bereich 6a - 7c die etwas an die Cinque Torre erinnert. Links davon gibts gleich noch einen Sektor mit einer riesigen Grotte im Bereich 6c - 8b - next time!
  • Reunion: steile, griffige Kletterei und alles im Bereich 6b - 7a mit einigen leichtere Aufwärmtouren.
  • Daneben gibt es noch jede Menge anderer Sektoren, die wohl alle traumhafte Kletterei in allen Schwierigkeiten bieten.


Topo zum Val Pennavaire gibts im Rockstore-Shop in Finale: Oltrefinale #2 von Andrea Gallo