02 Mai 2008

Zebru, Königspitze (Ortler)

Nur unter der Bedingung, dass ich alles spure willigte der Andi ein, das verlängerte Wochenende ausserhalb des Klettergartens zu verbringen - die Zusage war jedoch ein Fehler...
So gings am 1. Mai nach Sulden und mit dem Zelt im Gepäck rauf Richtung Hintergrathütte. Ziel waren dort oben Nordwände und steile Abfahrten.Strahlendes Wetter am nächsten Morgen: also mal die Verhältnisse antesten und rein in die leichtere Zebru-Nordwand. Doch schon der Start zeigte sich von seiner schneereichen Seite - der Anfang allen Wühlens...
Nach dem ersten Aufschwung wechselten wir wieder die Steigeisen mit den Skiern und etwas flotter erreichten wir das erste Felsband. Also wieder Ski an Rucksack, Steigeisen an die Schuhe und rauf...
An sich super Verhältnisse in der Wand und wir kommen überall im Schnee mit nur leichten Felskontakten durch. Allerdings zerrt das Spuren langsam an den Haxen...
Noch eine schöne Grateinlage, dann standen wir am Gipfel des Zebru. Ab jetzt gehts nur noch runter :-)
Wieder wechsel der Sportgeräte - langsam klappts schon ganz gut - und vom Gipfel gehts zuerst zum Cantu-Biwak. Dort holten wir im Windschatten die Gipfelpause kurz nach.
Anschließend folgte die weitere Abfahrt vom Biwak runter - schönes, steiles Gelände mit Pulver: herrlich!
So waren wir wieder am frühen Nachmittag am Zelt...
...und konnten den ganzen Nachmittag in der Sonne das geniale Panorama genießen.

Nächster Tag stand als Ziel die Königspitze auf der Wunschliste. Allerdings nach der Wühlerei vom Zebru hatten wir auf gleiches keine sonderliche Lust mehr. Also mit Ski über die (hoffentlich) gespurte Ostrinne hoch. Dem war leider nicht so - also doch wieder spuren...

Die letzten Meter zum Gipfel. Links noch die Reste diverser Stellungen: wie idiotisch die Menschheit doch sein kann...
Ganz allein konnten wir den Gipfel für uns genießen - der Rest kam dann während der Abfahrt hoch.
Der obere Südhang bot noch richtig guten und unverspurten Pulver...
...ehe es in die Ostrinne geht. Auch hier konnten noch Reste von Pulver ausfindig gemacht werden. Und alles in einer genialen Rinne!

Auf dem unteren Gletscher erwartete uns noch unverspurter Bruchharsch - besser als nichts ;-)

Nach den winterlichen Tagen wird man in Sulden bereits vom Frühling begrüßt:
An dem Wochenende wurde noch die Königspitze-NW (NO-Rinne) gespurt: durchgehende Stapferei, sah aber gut aus von unten.
Ortler-NW weißt im Mittelteil ein paar Felsen auf, die aber wahrscheinlich umgangen werden könnten. Der obere Teil ist großflächiger Blank. Schnellster Abstieg dürfte dann über die Minnigerode-Rinne sein, die ziemlich gut aussah - jedoch sollte hier spätestnes Mittags abgestiegen werden.


Facts
Zebru Nordwand [860m, 55°]
Abstieg über Cantu-Biwak [ebenfalls bis 50°]
Tourenbeschreibung gibts hier

Königspitze Ostrinne [ca. 1000m, 45°]
Tourenbeschreibung gibts hier