01 September 2010

Alles Neue macht der ...September!


Aufgrund der besseren Gestaltungsfreiheit wird nun der Blog Moaddsgaude* nicht mehr unter blogspot.com, sondern unter wordpress.com weitergeführt.

Trotzdem sollte sich nicht allzu viel ändern und ich wünsch euch weiterhin viel Spaß beim Schmökern!

25 Juli 2010

Geigelsteinrunde (Chiemgau)

Für den anstehenden Urlaub wird mehr Schmalz in den Haxn als in den Armen benötigt, weshalb sich derzeit das MTB auf einen vermehrten Einsatz freuen darf ;-)
Ideal für nicht allzu stabiles Wetter bot sich von München in letzter Zeit das Chiemgau an - wobei's hier oft am Rand der Nordalpen öfters auch noch etwas wetterbegünstigt war.
Für ein paar extra Höhenmeter und weniger Zeit im Auto starteten wir die Tour statt in Sachrang in Sebi. Sobald wir in Sachrang ankamen, gings nicht mehr nur allein rauf zur Priener Hütte: schnelle Radler, gemütlichere Radler, Wanderer, Wanderer mit Köter...
...und vielen Blaubeeren im oberen Teil :-)
Ab der Priener Hütte kommt die erste Abfahrt Richtung Walchsee. Mittendrin kommt das nette Hinweisschild, Radfahren verboten... Aber es war schon ganz schön zugewachsen ;-)
Nach der kurzen Auffahrt zur Ottenalm gehts weiter runter nach Kössen.
Um von Kössen nach Schleching zu gelangen, hat man entweder die Möglichkeit über die Bundesstraße zu fahren - oder das Radlverbot-Schild ignorierend den Weg über die Entenbachklamm. Wir gönnten uns zweiteres. Nachdem uns das Radl die ganze Zeit getragen hat, durfte es nun am letzten Teil des Weges entspannen, denn da wurde ein Teil über Stufen des öfteren getragen oder geschoben...

Letzte, längere Auffahrt - hoch zu den Diesenalmen.
Am Sattel nach der Hint. Diesenalm gehts dann endgültig runter. Zum runterfahren ins Priental ist der Weg interessant, zum rauffahren durchaus ambitioniert...
Bis nach Sachrang gehts doch immer wieder leicht rauf. Danach aber noch eine schöne Abfahrt nach Sebi. Und hier wird man noch von zwei Rennradlern überholt. Aber man lässt sich dabei nicht lumpen, denn mit dem MTB kann man vor allem in den Kurven einiges aufholen und Plätze wieder reinfahren ;-)

Facts
Geigelsteinrunde [60km, 1800hm]
Chiemgau

Schöne, technisch nicht allzu schwere Runde - bis auf die Passage an der Entenbachklamm. Bis auf die Auffahrten Priener Hütte und Diesen-Almen war wenig los. Wäre das Wetter besser, hätte man auch schöne Ausblicke in den Kaiser...

Führer: Moser - Chiemgauer Alpen
(bis auf die beiden Bände Gardasee sind die Moser schon seit längerem vergriffen, es soll aber ab dem nächsten Jahr jeweils zwei Neuauflagen wieder veröffentlicht werden.)

11 Juli 2010

Jenseits von Afrika (Gamsjoch / Karwendel)

Nach unserer verfrühten Umkehr in der Zentralen Nord konnten wir noch eine andere, schöne Tour im Karwendel entdecken. Im neuen Panico sind drei Touren an der Nordseite des Gamsjochs drin, die aber bereits in den 90ern erstbegangen wurden. Seitdem aber haben sich wohl nicht mehr viele dorthin verlaufen...
Passend zum Ende der WM 2010 viel die Wahl auf die "Jenseits von Afrika".
Die Wand muss sich erst im Zustieg verdient werden. Vom Ahornboden gehts über einen kleinen, teils exponierten Steig zur abgelegenen Wand. Die Tour verläuft in dem Wandteil rechts des schattigen Teils.
Am schwersten viel uns gleich mal die erste Länge: etwas unübersichtliche Wandkletterei. Aber anschließend wurds immer besser. Immer wieder überraschend, wie die Gesteinsqualität im Karwendel wechseln kann...


Die mit 8+ bewertete Schlüssellänge ist leicht untertrieben. Es waren nur 1.5m, für die ich keinen wirklichen Plan hatte. Vermutlich unterschlug das Topo die in der Beschreibung genannten A0- bzw. A1-Stellen... Aber nur 1.5m in einer 500m Wand... ;-)

Wir folgten der Option des Topos und seilten nach der 12. Länge ab. Ab hier wurde die Wand deutlich flacher, der Fels machte einen wesentlich brüchigeren Eindruck und außerdem lockte der weite und zwingende Umweg über den Gipfel nur wenig.

Das Abseilen ging problemlos und mit den 60m-Seilen konnte man einige Längen zusammenfassen. Spannend war dann nur wieder der Fußabstieg runter zum Ahornboden. Umso entspannter waren die letzten flachen Meter ;-)
Facts
Jenseits von Afrika [8+.A0, 500m]
Gamsjoch / Karwendel

Ein kleiner Schatz im Karwendel verbirgt sich auf der Nordseite des Gamsjochs. Die Tour bietet wirklich sehr schöne, steile und gut gesicherte Kletterei in schattigem Ambiente. Optimal also für einen ruhigen und heißen Tag. Das Spannendste ist allerdings der Zu- und Abstieg! Beim Aufstieg folgten wird komplett dem Bachbett mit einigen leichten Kletterpassagen, für den Abstieg hielten wir uns ungefähr an den im Topo beschriebenen Weg.
Es gibt an dieser Wand bislang zwei Touren, jeweils aus den 90ern. Augenscheinlich würde diese Wand noch sehr viel Potential bieten und wenn dann mehr los wäre, würd der Steig bestimmt besser werden. Aber will man dies dann auch wieder?!?

Material: 60m Halbseile, 12 Expressen (wenn in der 8- Länge nicht jede geklippt wird)
Topo: Panico Karwendel - aktuelle 2. Auflage

10 Juli 2010

Zentrale Nord (Grubenkarspitze / Karwendel)

Mit'm Stef wurden für das heiße Wochenende Pläne für schattige Wände im Karwendel geschmiedet. Allerdings kam da am Freitag sehr unerwartet eine Grill-Aktion mit den Herren Augustiner an der Isar dazwischen, die sich etwas zog ;-)
Nach 2.5h Schlaf verstellte sich der Wecker wie durch ein Wunder noch einmal eine Stunde später... Jetzt gings bisserl besser und so fuhren wir in die Eng zur Grubenkarspitze. Teils feucht sah die Zentrale Nord vom Parkplatz schon aus, aber wir wollten es mal versuchen.
 
Schon beim Zustieg stellten wir beide fest, dass wir nicht ganz auf der Höhe waren: Stef hustete sich mit seiner abklingenden Erkältung den Weg hoch und mir lag der übermäßige Fleisch- und Bierkonsum ziemlich im Magen...
However, so kamen uns die ersten feuchten Längen durchaus entgegen, da hier für Erfrischung gesorgt wurde!
Die anfangs feuchte Kletterei wurde trockener, die Sonne dörrte unsere Birne nicht mehr ganz so aus - unser Invalidentrupp kam voran...

 
Obwohl Karwendel, fanden sich hier zu ca. 50% schöne Klettermeter. Aber nun kam das Highlight - skeptischer Blick vom Stef nach oben...
...in die meist feuchte 11. Länge. So auch natürlich bei uns und an freies Klettern auf ein paar Metern in der Verschneidung nicht zu denken: glibbriger, feuchter, moosiger, flechtiger Schlonz...
Aber alles wurde wieder gut!
Immerhin waren wir nun endlich im Schatten. Gegenüber die Eiskarl- und Plattenspitze.
Ach ja, da war bereits eine Seilschaft an der Wand zu Werke, als wir ankamen. Vermutlich in der relativ neuen Route "Die Hölle ist im Paradies". Doch seilten diese bald wieder ab und kamen zu unserem Einstieg rüber. Sie erkundigten sich, was wir klettern und wir erkundigten uns, was sie kletterten. Ja, sie würden die Tour "Im Schatten der Sphinx" an der Plattenspitze suchen... :-] Ganz knapp daneben...
Zumindest wussten wir wo wir waren. Noch zwei Seillängen und dann die große Dusche?!?

Dann die große Dusche!!! Stef in der letzten, sehr schönen Länge vor der letzten 8-. Diese verläuft genau durch den Wasserfall.
Wir sind zu weich... Hätten wir Schnorchel, Badehose, Shampoo und Handtuch dabei, wär's kein Thema gewesen, in unserem Leichtgepäck war ähnliches nicht zu finden. Quasi am Ende der Schwierigkeiten abgeseilt. Immerhin 22 Längen, aber lediglich die Hälfte der Wand...
Ejal, so verpassten wir ein bestimmt nettes Biwak am Gipfel und wir wurden durch die beiden, unterhaltsamen Radiomoderation sowie dem 3 : 2 der Deutschen gegen Uruguay entschädigt.
Also, falls es so ausschaut, als ob der obere Wasserfall fleissig Wasser hat, dann nicht hoffen, die Seillängen ginge wo anders durch. Nein, Mitten durch! Dann lieber auf trockenere Zeiten für den gesamten Durchstieg warten oder wieder abseilen
Facts
Zentrale Nordwand [8-, 1200hm]
Grubenkarspitze / Karwendel

Wohl eine der längeren Wände in den Nordalpen. Auch wenns im Karwendel ist, so ist der Fels hier durchaus gut - zumindest die von uns gekletterte, untere Hälfte. Danach wirds aber ziemlich sicher ein riesen Bruch - dafür auch deutlich leichter (3-4, oben noch eine Länge 5/6). Trotzdem, wer "nur" schöne Längen klettern will, geht besser woanders hin, aber dafür fehlt das geniale Ambiente! Außerdem ist die Absicherung für eine solche Wand direkt entspannend.

Material: 60m Halbseile, ~12 Exen, Cams .75 - 3, Keile, für oben evtl. Hammer + Hakl sinnvoll
Zeiten: Zustieg ab Eng: ~ 1 - 1.5h; unsere Zeit bis zum Abseilpunkt: 6h; Gesamtzeit ca. 12h + x
Topo: Panico Karwendel - passt unten gut, oben dann wohl eh mehr der Nase nach...

27 Juni 2010

Locker vom Hocker (Schüsselkar)

Was für ein Traum: es hat den Anschein, dass die derzeitige mitteleuropäische Regenzeit überstanden ist und dass sich die Sonne sogar an einem arbeitnehmertypischen Wochenende zeigt :-) Yippie!!!
Während wir den Samstag damit verbrachten, oberhalb der Chinamauer eine längere Tour zu suchen um letztlich nochmal die "Sonne hinter dem Nebel" zu klettern - ist immer noch super und die obere A1-Passsage ging diesmal frei (ca. 9/9+, kurzer Boulder) - zog es uns am Sonntag hoch zur Schüsselkar. Schee ist's ja scho wieder!


Am Einstieg der Friedenspfeife wurde aufgrund der nassen, dritten Länge umdisponiert. Yvonne hatte nichts gegen den Güllich-Albert Klassiker Locker vom Hocker und nach 5 Jahren kann man die Tour schon mal wieder klettern ;-)
Irgendwie respekteinflößend war die erste Länge doch wieder, wenn man am Einstieg steht. Aber ist man dann mal gestartet, machts trotz der dicken Arme richtig Laune!

In die zweite Länge wurde ich dann wieder vorausgeschickt. Irgendwie hatte ich sie damals im Nachstieg grausig in Erinnerung. Aber nun löste sie sich richtig gut auf...

Yvonne im Quergang, der zum Stand inmitten des Plattenmeeres führt. Geniales Ambiente!
Nach einem schönen, zu kurzem Riss wartet die plattige Schlüsselstelle. Ein, zweimal gut hingestiegen, schon gehts wieder weiter. Der Rest der Länge ist nur noch genial und löst sich immer wieder super auf. Auch zur Absicherung findet man hin und wieder was gutes.


Nachdem das Band der Spindler erreicht ist, sollte man nicht gleich wieder abseilen. Zwar bietet der 2. Teil nicht mehr die Qualitäten des Unteren - was auch eh schwer ist - aber nach den etwas brüchigeren Passagen kommen noch einige, richtig gute Meter! Diese sollte man sich nicht entgehen lassen.
Nach dem wettertechnisch etwas frustrierendem Frühjahr ist es wieder richtig schön hier oben das Panorama übers Wetterstein und Karwendel genießen zu können. Schnee liegt auch nordseitig weniger als gedacht und ideal für neue Schandtaten :-)
Für den Abstieg wählten wir die Abseilpiste über die Knapp-Köchler - ideal für Gehfaule ;-)
Beim Abstieg noch einmal der Blick zurück: die Locker vom Hocker ist wirklich eine der wenigen Touren, deren Linie einfach ins Auge sticht.
Sorry, ein bisschen kitschige Träumerei darf nach so einem Tag schon sein ;-)
Facts
Locker vom Hocker (8-/8, 250m)
Schüsselkar / Wetterstein

Für mich neben den Pumprissen einer der ganz großen Klassiker der Nordalpen. Nur eben schöner ;-)
Saniert wurden in der Tour nur die Bolts der Erstbegeher: fast alle Stände bis zur Spindler und zwei BH in der 4. Länge. Ansonsten gibts vereinzelt fixes Material à la Fixkeil und Normalhakl. Doch Großteils, wenn auch nicht ganz trivial, lässt sich die Tour meist gut absichern - zumindest überall, wo es schwer wird. Aber der Spindler wirds alpiner, aber immer noch richtig gut.
Zum Abstieg entweder nordseitig rum zum Scharnitzjoch oder wenn nichts los ist, über die Knapp-Köchler abseilen.

Material: mind. 50m (Halb-)Seil, ca. 12 Exen, Satz Rocks, Cams C3 #0 - C4 #3, evtl. 0.5-1 doppelt
Topo: Panico Wetterstein Süd oder hier

16 Mai 2010

Pfälzer Pilgrimage

Mal wieder ein herrlich, verregnetes Wochenende und an schöne alpine Touren war nicht zu denken. Am Freitag Abend entschieden wir uns schließlich der Pfalz einen Besuch abzustatten. Wir hatten ja unseren Lokal dabei, der uns in ein paar pfälzer Klassiker näher bringen wollte.

Nach dem ersten frühmorgendlichen Aufwärmprogramm vor dem Frühstück am Fladenstein pilgerten wir erstmal an den Bruchweiler Geierstein. Logisch, Superlative ;-) Danach folgte noch die vergleichbar schöne Renaissance gleich daneben.
Achim und David geben sich die Ehre. Erstaunlich, wie sich so viele Kletterer über die Entwicklung dieses Klassikers auslassen können. Dabei sollte man's doch einfach genießen!
Dem restlichen Tag folgten noch zwei weitere Massive und dem Abschluss am Jungfernsprung nach einer Ladung Kuchen.

Sonntag, Sportklettern, ausschlafen... Nicht mit uns. Noch vor halb sieben scharrte ein ungeduldiger David bereits um die Schlafsäcke und gab lautstark KLETTERN! von sich. Also hopp, raus aus dem Schlafsack und ran an die Klosterwand. Zwei Klassiker später bei rund 6°C liesen fast alpine Gefühle aufkommen. In den "Flammenden Herzen" dann endlich Sonne :-)
Zum Frühstücken wurden wir in einer Bäckerei in Dahn fündig: zwei riesen Stücke Rababer-Kuchen warteten dort auf uns :-)
Und gut das auch dort der Hochstein gleich um die Ecke ist!
Hier wollte der David endlich mal noch die Herr der Ringe klettern. Berühmt, berüchtigt durch ihre Absicherung und der hin und wieder auf einem Absatz endenden Stürze - hab's erst später erfahren ;-) Aber trotzdem, geniale Kletterei mit durchaus nettem Ende...

Kulturprogramm Hochstein abgehakt und weiter an den Luger Friedrich. An der Südseite gibts mit dem Pfeilerweg und der Talkante zwei wirklich schöne Risse.
Nachdem anschließend das Massiv oben überschritten wird, steht man am berühmten Foto-Face. Dieses wollten wir uns ebenfalls nicht entgehen lassen. Das Schwierigste ist das Anklettern des Daches, danach steile Kletterei und besser als in jeder Halle... - mit nettem Ende. Potentielle Flugmeter könnten mit einem schönen roten Cam reduziert werden.


Danach war irgendwie die Luft etwas raus, Arme leer. Essen! Vor der Heimfahrt gabs noch eine lehrreiche Stärkung: Würstl können auch prima auf dem Gaskocher gegrillt werden!

Nach ein paar Kilometer wurde die Heimfahrt jedoch gleich mal gestoppt. Pause, Eisdiele - dann liefs...

Fazit
Mein erster Pfalz-Trip nach knapp 10 Jahren und wieder sehr begeisternd. Vor allem kein stupider Routenkonsum, sondern alles irgendwie erlebnisreicher. Werde wieder kommen...

Topo: Panico Pfalz