31 März 2010

Leutascher Dreitorspitze (Wetterstein)

Oster-Urlaub beginnt, nur sind die Wetterprognosen erstmal alles andere als vielversprechend... Na super! Für den nächsten Tag war erstmal ein Zwischenhoch eingebettet von zwei Kaltfronten angekündigt. Recht spontan wurden alles für die kommende Woche gepackt und am Abend gings noch in die Leutasch - bei Regen.

Viel motivierter war dann der nächste Morgen nicht: Schneefall statt Sterne. Egal, jetzt sind wir schon mal da...
Wie meist üblich: ab dem letzten Latschen- und Waldhang gings mit den Skiern weiter.
Yessas, je weiter wir raufkamen, umso mehr zeigte sich dann doch die Sonne zwischen den Nebelfetzen.
Trotz des leichten Hatschers über das Leutascher Blatt eine super Gegend. Vorne zeigt sich auch schon die Dreitorspitze und die Rinne, über die es hoch geht.
Powder-Alarm in der Rinne :-) Aber vor dem Abfahrtsspaß erstmal noch auf den Gipfel...

Manchmal hat man dann doch das Gefühl: überall hängen die Wolken drin und nur hier ist's sonnig!?! Auch gut.
Und siehe da, der Herr David war am Wochenende vorher auch schon mit'm Armin hier oben. Immer die gleichen Verdächtigen ;-)
Zurück bei den Skiern ging der Spaß heut erst so richtig los! Powder über beide Ohren :-) Und ärgern über zerfahrene Hänge brauchte man sich auch nicht - wir waren ja allein...

Facts
Leutascher Dreitorspitze [1700hm]
Wetterstein

Längere, aber super Skitour aus der Leutasch. Meist Tragestück am Anfang, bis die ersten, freien Hänge erreicht werden. Danach super Ambiente. Erst zuletzt steiler über ein Rinne, um von Rechts den Gipfel zu erreichen. Je nach Temperaturen zeitige Abfahrt, da alles meist schön ostseitig ausgerichtet ist.

Eine weitere Beschreibung gibts auch hier.

26 März 2010

Rofelewand (Kaunergrat)

Nachdem wir letzten Dezember über der Renk-Hütte auf Skitour waren und von dort das Panorama des wilden Kaunergrates bewunderten, ging die Suche nach Skitouren los. Einer dieser gefundenen Ziele war die Rofelewand. Bislang kannte ich das Pitztal hauptsächlich nur vom Eisklettern, aber die Skitourenmöglichkeiten - abgesehen vom Talschluss - galt es mal zu testen...
Trotz der vergangenen warmen Tage konnte ich von unten mit den Ski auf der Forststraße zur Arzler Alm loslaufen.
Hätte es nicht heute bis zum Nachmittag sonnig sein sollen? Dafür hats aber ganz schön viele dunkle Wolken. Mal abwarten und weiterlaufen...
Kurz vorm Skidepot weitet sich das Panorama. Verpeilspitze? Irgendwas felsiges...
Vom Skidepot aus klettert man über die markante, linke Felsrippe und über die Südrinne gehts ca. 150hm auf den Gipfelgrat. Überraschend leicht nur noch schnell rüber über den Grat zum Gipfel. Irgendwie witzig, dass ich hier oben jetzt mit meinen Skiern steh - von unten schaut der Berg überhaupt nicht danach aus...
Gipfelblick hinunter ins Pitztal.
Zugegeben, etwas motiviert wars schon, die Ski bis hierher mitzunehmen. Aber 50hm tiefer konnte ich sie schon anziehen und über die Südrinne abfahren :-)

Wie schon am Vortag am Grünstein war ich heut wieder zu früh dran. Heut fand ich aber trotz des Föhns ein windstilles, sonniges Plätzchen und so wartete ich knapp 1.5h in der Sonne auf bessere Abfahrtsbedingungen. Es hat sich gelohnt :-) Firn, Pulver, Firn - und auf der Forststraße Tieffirn. Aber da hatte es auch in der Früh schon nicht getragen...

Blick zurück über den Totenkarferner Richtung Gipfel (ganz rechts).
Und das iss se, die Rofelewand.
Unten wurden dann erstmal die Sachen nach der Tieffirn-Schlussabfahrt getrocknet. Und der Hunger gestillt.
Facts
Rofelewand (2000hm)
Ötztaler Alpen / Kaunergrat

Genialer Skitourenberg, der erstmal nicht danach ausschaut. Ab der Jagdhütte super Skigelände und erst die letzten Höhenmeter über den südlich eingelagerten Gletscher zum Skidepot sowie die Südrinne sind steiler (35°-45°).
Nachteil: man muß früh dran sein, da fast alles süd- bzw. ostseitig Exponiert ist. Alternativ kann man dem Berg auch im Januar / Februar einen Besuch abstatten.

25 März 2010

Grünstein (Mieminger)

Wie schön, dass es vor der Haustür immer noch so viel zu Entdecken gibt. Und eine dieser Ideen/Wünsche war die Südabfahrt des Grünstein durch's Riffeltal. Also nicht immer drumrum, sondern auch mal rauf.
Nach knapp 3h stand ich dann um 8 Uhr leider viel zu früh auf dem Gipfel. Es war noch viel zu hart... Kein Problem: mit der wärmende Sonne und dem Panorama kann man schon mal eine Zeitlang hier oben verbringen.
Leider macht sich überall die heuter geringe Schneemächtigkeit und der Schaden des abartigen Temperaturanstiegs der vergangenen Woche bemerkbar. So schaut heuer z.B. die Neue Welt nicht wirklich einladend aus.

Jetzt sind schon 10min vergangen und es wird aber nicht wärmer. Der Föhnwind kühlt ganz schön aus. Schnell eine windgeschützte Schneehöhle graben - und weiterwarten.
Nach einer guten halben Stunde wars mir dann so kalt, dass ich mich dann doch an die Abfahrt gemacht hab. Oben gehts erstmal steil in das breite Kar. Dann gehts in schönem Gelände hinab in die Engstelle. Hier mußte ich dann leider gute 150hm wieder abklettern, da keine skitaugliche Schneemenge mehr vorhanden gewesen wäre. Links unten das Hölltörl.
Blick zurück zum Gipfel in Bildmitte. Skigelände? Dies wird leider perspektivisch von vielen Felsen verdeckt. Durch die Felsen gelangt man entlang der Steinmänner zuerst über die linke, schneegefüllte Rinne und dann weiter über felsiges, gestuftes Gelände zum beginn der sich weitenden Flanke. Bei mehr Schnee im unteren Teil kann wohl ohne Abschnallen abgefahren werden.
Das Mieminger Panorama von Süden: links der markanten Grünsteinscharte in Bildmitte der Grünstein und das sonnenbeschienene Riffeltal.

Facts
Grünstein (1700hm, Riffeltal: ca. 500hm, 35-45°)
Mieminger Kette

Start wie bei der Grünsteinumfahrung und weiter zum Hölltörl. Von hier nun über die markante Südflanke zum Gipfel. Bei viel Schnee kommt man unten direkt durch die Rinnen hoch, bei weniger findet man rechtshaltend Steinmänner...
Die vielleicht besten Bedingungen könnten im Januar/Februar zu finden sein...?!?

23 März 2010

Zischgeles (Sellrain)

Zwar ist der Zischgeles kein wirklicher Geheimtipp, aber immer wieder schön. Nachdem unsere geplante Kurz-Durchquerung ins Regenwasser viel, wurde das Wetter für einen Tag doch noch als sonnig prophezeit und so bin ich kurzfristig mit meinem Vater und Schwager ins Lüsenstal gefahren. Auf jedenfall hoch hinaus...
Nach den ersten knapp 400hm entschloss sich die Schneedecke dann doch, dass sie uns an der Oberfläche lässt... Darunter teils ein ganz schöner Baz.
Auf dem Rücken kurz vorm Gipfel. Leider so richtig auffirnen wollte es hier oben nicht.
Noch konnten wir hier oben den Gipfel in Ruhe genießen. Bald darauf bevölkerte eine Seniorengruppe den Gipfel. Aber immer noch weniger los als an einem Wochenende bei dem Wetter... ;-)

Nach dem Abstieg kam die Vorfreude auf die Abfahrt. Teilweise wars halbwegs fahrbar. Aber sonst meist überfrorene, alte Spuren oder Sulz bis über beide Knie.
Wir entschieden uns für die gemütliche Forststraße runter nach Praxmar. Dies waren nun fast die besten Abfahrtsmeter.

Facts
Zischgeles (1300hm)
Sellrain / Stubai

Meist übervölkerter Skitourenklassiker von Praxmar aus. Aber auch zu recht, denn hier hat man vom Gipfel weg einfach eine super Abfahrt bis vor's Auto.
Sollte aber gerade im Frühwinter lawinentechnisch nicht unterschätzt werden, wie so einige Unfälle immer wieder zeigen...

Eine Beschreibung gibt's hier

13 März 2010

Haffroute (Aggenstein)

Anfang der Woche trudelte eine Email vom Stef ein, ob ich mal Lust auf den Aggenstein hätte. Allgäuer Spezialitäten. Neugierig von den früheren Berichten sagte ich zu und so gings am WE mit der Breitenbergbahn hoch zum Aggenstein. Sehr relaxed der Zustieg. Ab Bahn-Top steuerten wir in 30 min zum Einstieg der Haffroute.
Über eine erste, plattige Felsstelle gehts über Steilgras auf ein Bandl. Ursprünglich gings hier wohl links über Eis hoch. Aufgrund des Eismangels arbeitete sich Stef eine rechte Felsvariante entlang ein paar alten Hakl hoch.
Nach einer kurzen Einweisung an die hier typischen Kletter- und Sicherungsmethodiken was das Gras betrifft, gings auch für mich los. So finden neben Friends und Keilen auch die guten alten Snargs und schlechte, alte Hauen ihren Einsatz wieder. Die werden einfach in die Graspolster geschlagen. Die Hauen geben dann sogar singende Melodien von sich, wie ein schöner Haken beim Setzen... Aja, wieder was gelernt ;-) Fehlt nur noch die Zertifizierung durch die Sicherheitsforschung.
Nach einer weiteren Eisschraube stand dann Wühlen auf dem Programm. Grundlos. Tief. Demotivierend. Auch dies findet ein Ende...
Stef darf dann wieder richtig klettern. Graspolster mit dem allgäuer Siegel.
Und die Spindrift gibts von oben ebenfalls ausreichend. Da Es kommt fast ein Feeling von Chamonix auf beim klettern ;-)
Vor uns erscheint eine wunderbare Graslinie durch die Wand. Nix wie hin und hoch. Lässt sich fast so schön klettern wie der gepresste Schnee in den hochalpinen Couloirs...
Allerdings wartete am Ende natürlich wieder eine grandiose Wühleinheit zur und durch die Gipfelwächte...

Vom Ausstieg kann dann gleich über den oberen Teil der Haffroute und dem unteren Teil des Schottengullys abgeseilt werden und so standen wir bald wieder an den Rucksäcken und beim warmen Tee.
Hier noch der ungefähre Verlauf der Haffroute.

Facts
Haffroute mit Einstiegsvariante (M6, WI bzw. WG* 3/4, 260m)
Aggenstein, Tannheimer Berge

*WG = WhiteGras ;-)

Die Haffroute bietet einen guten Cocktail aus einem Fels, Eis, Schnee und Grasgemisch und daher nix für Biologen. Zwar wurde die Tour einst saniert, die Bolts sind aber so angebracht, dass man sie eh nicht findet. Nur hin und wieder stößt man auf solche bzw. auf Hakl. Immerhin kann gut über gebohrte Stände abgeseilt werden.

Material: 60m-HS, 1-2 Snargs, 2 Spektre bzw. alte Hauen, 1-2 kurze Schrauben, paar Hakl, C3 #2, C4 # .4 - 2

Wie gut's dem Stef an dem Tag gefallen hat, kann hier lesenswerter weise nachgelesen werden.

Einen weiteren, ausführlichen Bericht vom Alban gibt's ebenfalls auf Rocksports

Topo: Panico - Eisklettern zwischen Bregenz und Garmisch

03 März 2010

007 auf Ski...

Zum Andenken ein lässiges Ski-Video von MSP mit Shane McConkey als das bessere Skidouble von James Bond...