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27 Februar 2010

La Linea / Nasenbein (Renkfälle)

Die vergangene Woche war geprägt von frühlingshaften Temperaturen, Berichte von Eisgefilden, die sich in ihrer Metamorphose wieder zurückbildeten und der angekündigter Föhn - ein Trauerspiel. Aber nochmal ins Eis wär nach meiner langen Zeit der Abstinenz eigentlich ganz nett. Wir waren uns einig: Joker Renkfälle.

Tom mit Expeditionsgepäck dem Ziel vor Augen.
Nachdem wir noch ziemlich frei in der Routenwahl waren, die Renkfälle sich heuer reichlich üppig ausgebildet haben, flüsterten uns die beiden Säulen von weit oben zu: "Klettert uns!"
Ich starte gleich mal los. Zu meinem Glück fand ich gleich mal die optimale Hook-Line, welche den richtigen Pfad weisten. Zwischendurch kurz verlaufen - drei Stunden schlaf sind wohl doch zu wenig... - dafür einen wirklich netten Stand am Fuß der ersten Säule gefunden.
Tom startet in die zweite Länge. Nun steiler, aber wieder on the road of the hooks. Sie leiten direkt an den Fuß der finalen Säulen.
Zwei schicke Säulen im Doppelpack. Das optimistische Flüstern vom Einstieg änderte sich allerdings nun in der Tonlage. Etwas mehr Sarkasmus. "Mach mich, wenn Du kannst und dich traust." Kein Problem ;-)

Oben gabs als Zugabe dieser genialen Länge noch die letzten Meter in der Sonne :-)

Nebenan eine Seilschaft in der ziemlich stark eingeeisten Eisspur.
Kurz rübergeschlappt zu den Bolts des Ausstiegs vom Klassichen und über die Abalakovs runtergeseilt.
Was nun mit dem angebrochenem Tag? Warum nicht noch das Nasenbein dranhängen? Auch hier wie vermutet: fetter Eisspaß! Schade, dass nun der Foto unten lag. Die zwei Tiroler die jetzt in der Sonne den oberen Teil der Linea kletterten sah wirklich genial aus...

Eigentlich hätten wir am nächsten Tag noch gern ein paar Meter hier oben geklettert, da sich aber 50% unseres Teams mit Magenproblemen nicht mehr auf den Beinen halten konnten - klettern wär ja dann gegangen, aber der Zustieg dorthin... - machten sich die anderen 50% nochmals auf den Weg hoch um das deponierte Material zu bergen...

Facts Renkfälle
La Linea (WI 6/6+, 170m)
Das Fragezeiche im Bild deshalb, weil es verschiedenste Topos über die Tour gibt. Aber egal. Tatsache ist, dass dies heuer bestimmt eine der besten Linien an den Renkfällen ist welche von zwei lässigen Säulen gekrönt ist.
Infos/Topos gibts entweder hier oder da bzw. dort

Natürlich trifft man beim Eisklettern immer wieder die gleichen, unverbesserlichen Typen auf einen Ratsch. So auch den Hr. Zwerggäuer alias Stefan B.. Die waren am Sonntag hier tätig -> Forum Rocksports.

Nasenbein (WI 5/6, 170m)
Das Nasenbein ist auch heuer sehr massiv ausgebildet und bietet viel Vergnügen rechts des Klassichen.

22 Januar 2010

Airgames (Seebenseefall)

Fast genau vor einem Jahr war der David als "Belay-Bunny" vom Fritz Miller bei der Erstbegehung von Airgames am Seebenseefall mit dabei. Jetzt war sein Vorschlag, der Tour eine erste Wiederholung abzuknöpfen, zumal er sich diesmal der einen Techno-Länge stellen wollte. Die Tour sah ziemlich wild aus, also warum nicht.
Wohl fast das Übliche beim Zustieg zum Seebenseefall: die ganzen, überhängenden Eisbalkone schauen verdammt gruslig und einschüchternd aus. Sind wir hier heute auch überhaupt richtig??? Egal, mal das Ganze von der Nähe anschauen. Und, es ergab sich wunderbar: die erste Länge schlängelte sich diagonal durch den wildesten Teil bis zum ersten Bohrhakl-Stand inklusive dem Vorspülwaschgang für's Einweichen.

Nun nicht wie üblich gerade hoch, sondern leicht links haltend rauf zu einem einladeneden Eisbalkon, gut geschützt vom fliessenden Wasser. Leider heut auch wie üblich: nass wirds doch jedes mal... ;-)

Jetzt geht der Spaß los. Um die Zapfen links zu erreichen, quert man auf einer Rampe noch weiter links rüber. Zuerst ein paar Glasuren...
... dann noch herrlich, brüchigen Fels, bis der nächste Eisabsatz zu einem Ständchen einlädt.
Grandioses Ambiente gegenüber des Zugspitzmassivs. Der Fall ist wohl mit das wildeste Eisgebilde in den Nordalpen.

David startet in die Techno-Länge. Zwar nicht besonders lang, dafür voller Überraschungen. Ein paar weiterer Hakl, zahlreicher Flüche und was sonst noch das Herz höher schlagen lässt später heissts Stand.


Spätestens in dieser Länge kann man sich vorstellen, woher der Name kommt: Airgames bringt es so ziemlich auf den Punkt.
Nach einer letzten steilen Länge muss man sich nur noch mit den Ausstiegssträuchern rumschlagen, dann dreht sich die Welt wieder um 90° in die richtige Position.

Beim abseilen hat man nochmal einen prima Ausblick in den oberen Teil von Airgames.



Facts
Airgames (IV. WI6 M6- A3. 200m)
Seebenseefall, Miemingergebirge
Eine gute Routenbeschreibung mit Topo gibts hier vom Fritz Miller.

Luftige und wilde Mixedtour, bei der die ganze Trickkiste gefragt ist. Unser Eindruck war: der Fall ist so na ja, aber das Ambiente genial ;-) Schmarrn: es war auf jeden Fall ein genialer Tag in einer genialen Route!

06 Januar 2010

Brandner Fluh

Ursprünglich wollten wir ins Eis Richtung Frankreich. Nachdem's Wetter aber dort eher zweifelhaft war, blieben wir beim Flo in Feldkirch. Ab hier ist es wenigstens nicht so weit ins Brandner Tal ;-)
Der erste Eindruck war: cool, viel Eis zum austoben!
Der zweite Eindruck war dann eher gedämpft: alles noch ganz schön filigran und röhrig. Die leichteren Touren gingen, aber auch diese standen teilweise unter Eisbeschuss von oben. Als wir am zweiten Tag den zentralen Eisvorhang klettern wollten, löste sich zur Begrüßung ein Zapfen aus dem Vorhang und schlug neben dem Einstieg ein... OK, dann doch lieber auf Skitour.

Wahrscheinlich durch die vorhergehende Wärmeperiode löste sich viel Eis vom Fels und zusätzlich sorgte das noch fleißig fließende Wasser für zu wenig Abkühlung...!?!?

Anders sah es bei den Fällen am Lüner See aus. Hat man den Zustieg endlich hinter sich gebracht, kann man sich hinter der Seilbahnstation an drei leichteren Fällen spielen: links die Linke Rinne (WI3+, 60m), in Bildmitte die Eisfee (WI4-, 120m).
Flo am Start des Seilbahnfalls (WI 3+, 60m).
Facts
Brandner Fluh, Lüner See
Rätikon

Topo: Panico - Eisklettern zwischen Bregenz und Garmisch

14 Dezember 2009

Renkfälle / Pfrosl-Kopf

Mal schaun, ob es schon irgendwo Eis gibt?!? OK, entweder im Gefrierfach des heimischen Kühlschranks oder besser, an den Renkfällen. Die letzten Jahre standen diese bereits ziemlich Massiv schon ab Anfang Dezember - heuer fiel der erste Eindruck etwas ernüchternder aus. Zwar standen schon die meisten Linien, aber weit weniger Massiv als gewohnt.


Aber für den Klassischen wars OK. Die anfänglichen Frage: mehr feucht als kalt oder mehr kalt als feucht ergab sich auch bald... Feucht wie kalt - oder nix mehr gewöhnt ;-)







Es fehlte eigentlich nur noch das fast obligatorsche Shampoo. Nun durften wir uns den Weg zurück zum Einstieg mittels schwimmähnlichen Bewegungen durch den Pulver erarbeiten.
Eigentlich macht man das doch nur alles, um endlich mal wieder ausgiebig im Schnee rumzutollen ohne dabei aufzufallen :-)
Nach einer heiß-kalten Nacht auf der Anton-Renk-Hütte erwartete uns ein traumhafter Tag. Eigentlich zu schade zum Eisklettern und für diesen Fall hatten wir die langen Latten dabei.
Wir machten uns auf eine Erkundungstour in die Gegend hinter der Hütte, die bislang nur auf der Karte existierte. Nach dem ersten Hang gelangt man in ein flaches Hochtal, von dem aus eine handvoll Gipfel mit Ski angegangen werden könnten. Der Gemütlichste war heut unser Ziel. Hätte es aber etwas mehr Schnee und gleichzeitig stabile Verhältnisse, könnte man sich hier durchaus in steilen Flanken und Rinnen austoben. Und bestimmt ist hier nix los...






Wieviel steile und geile Gipfel sich doch hier auf beiden Seiten des Kaunertals verstecken! Wird auf jeden Fall mal vorgemerkt und die ein oder andere mögliche Linie ist schon erspäht worden... Aber erstmal kommt die große Freude: unverspurter Powder über beide Ohren :-)







Lediglich der Südhang nach der Hütte blieb unserem Belag in unangenehmer Erinnerung... Hier fehlte großteils doch jegliche Unterlage. Na ja, man muß ja zu Hause wieder was zu tun haben.

Facts
Pfrosl-Kopf (1000hm)
Kaunertal / Ötztaler Alpen

Anton-Renk-Hütte -> Fallende Bach Kar -> Pfrosl-Kopf
Schöne, leider teils recht flache Skitour mit super Gipfelhang.

Weitere Skimöglichkeiten:
- Zirmes-Spitze mit Nordabfahrt zur Stalanzalm
- Innere Riefenkarspitze

Übersicht Renkfälle